Möchte man Zarafa als richtigen E-Mail-Server benutzen, ohne das noch irgendwas dazwischen ist (externer Emai-Service-Provider (ESP), wie zum Beispiel Strato.de, gmx.de usw.) dann muss ein MTA wie zum Beispiel Postfix installiert und konfiguriert werden. Außerdem muss bei der eigenen Domain ein MX Eintrag gesetzt werden, der auf die feste externe IP-Adresse vom Zarafa Server weiterleitet und ein rDNS-Eintrag auf die externe IP-Adresse gesetzt werden.
Diese Anleitung beruht auf Postfix mit virtuellen Benutzern, wie in dem Manual von Zarafa unter (5.4.3. Configure ZCP Postfix integration with virtual users) beschrieben ist (http://doc.zarafa.com/7.1/Administrator_Manual/en-US/html-single/#virtual-users-file). Außerdem gehe ich davon aus, das Zarafa schon installiert ist und das es schon Benutzer gibt.
- Wenn noch nicht geschehen, dann erst einmal den MTA also „postfix“ installieren:
apt-get install postfix
- die Konfigurationsdatei von Postfix öffnen:
nano /etc/postfix/main.cf
- und folgende Zeilen hinzufügen bzw. entsprechend anpassen:
# E-Mails vom kompletten Netzwerk empfangen inet_interfaces = all # Hostnamen setzen myhostname = mail.domain1.de # Die Domains eintragen, mit denen Zarafa dann auch arbeiten soll virtual_mailbox_domains = domain1.de, domain2.com, domain3.net # Die Dateien zum ueberpruefen ob es den Empfänger ueberhaupt gibt und wohin diese geleitet werden virtual_mailbox_maps = hash:/etc/postfix/virtual virtual_alias_maps = hash:/etc/postfix/virtual virtual_transport = lmtp:127.0.0.1:2003
- nun legen wir die Datei an und befüllen diese mit Daten:
nano /etc/postfix/virtual
z.B. so:
# Emailaddress or alias primary mailaddress of user tobi@domain1.de tobi@domain1.de felix@domain1.de felix@domain1.de tobi@domain2.com tobi@domain2.com alias_tobi@domain1.de tobi@domain1.de info@domain1.de felix@domain1.de, tobi@domain1.de
- danach aus der Datei eine Hash Map (.db) erstellen:
postmap /etc/postfix/virtual
- da Postfix die E-Mails rausschicken soll, müssen wir nun in die „spooler.cfg“ Datei gehen und Zarafa mitteilen, das der SMTP Server auf 127.0.0.1 lauscht:
nano /etc/zarafa/spooler.cfg
sollte dann im oberen Abschnitt so aussehen:
# Outgoing mailserver name or IP address smtp_server = 127.0.0.1
- und zu guter Letzt einmal Postfix und den Zarafa-Spooler neustarten:
/etc/init.d/postfix restart /etc/init.d/zarafa-spooler restart
- Nun bei der Domain ein A und MX Eintrag hinzufügen (entweder dem Anbieter Bescheid geben, das er das so ändern soll oder wenn man das selbst verwaltet, wie folgt einstellen):
Name: Typ: Wert: Prio: mail A ip.zum.ser.ver MX mail.domain1.de 10 - Viele große E-Mail Service Provider prüfen (rDNS) ob die Externe IP-Adresse, womit unser Postfix die E-Mails verschickt, auch tatsächlich zum Mailserver gehört. Das heißt auf unsere externe IP-Adresse muss ein sogenannter „rDNS“ Eintrag gesetzt werden! Dazu muss man die Firmen kontaktieren, wovon man die feste IP-Adresse hat (z.B. Telekom, Bitel o.ä.) und denen mitteilen, das der „rDNS“ Eintrag für die externe IP-Adresse auf „mail.domain1.de“ gesetzt werden soll.
- Da unser Zarafa-Server (Postfix) alle Anfragen aus dem Internet entgegennimmt, sollte man auch Antispam-Techniken benutzen, wie zum Beispiel Blacklisten und verschieden Checks. Da dies hier aber alles sprengen würde, einfach mal nach googeln 😉